Reisebericht

Madoogali

Nord-Ari-Atoll / Malediven
18. Mai - 9. Juni 2011


Madoogali 2011


Anreise

Wie so oft waren wir auch dieses Jahr mit dem Mittwochs-Kondor-Direktflug ab Frankfurt unterwegs. Der Service lässt inzwischen immer mehr nach, sogar das Essen war kalt! Ansonsten flogen wir ohne besondere Vorkommnisse durch die Nacht und landeten nach dem Frühstück auf dem Male' International Airport auf Hulule. Nach Passkontrolle, Gepäckempfang und Meldung beim Veranstalter checkten wir direkt beim Stand der Maldivian Airtaxi (die roten Wasserflieger) ein, bevor wir mit dem Bus zum MAT-Gelände fuhren. Nach einer guten Stunde Wartezeit flogen wir dann nach Madoogali.


Barfusspilotin von Maldivian Air Taxi  Luftaufnahme von Madoogali  Ankunft mit dem Dhoni


Die Insel

Madoogali ist eine sehr schöne kleine Malediveninsel mit nur 56 Bungalows, schönem Bewuchs mit vielen Palmen, teils schönem Strand und echtem Malediven-Flair. Es ist eine 100%ige Barfuss-Insel, auch wenn Restaurant und Bar gefliest sind. Die Bungis sind nicht neu, werden aber sukzessive renoviert und sind durchaus besser als ihr Ruf. Der beste Strand befindet sich im Osten der Insel. Da die Wasserflieger in einiger Entfernung zur Insel landen, ist dies nicht störend.


Main Jetty  Steg zur Lagune  Traumstrand Ostseite


Noch ein Wort zu den Renovierungen: Man hört hierbei natürlich Geräusche, die man im Urlaub eigentlich nicht mag: Hämmern, Klopfen, Bohren, Sägen. Meist war dies aber nur zeitlich begrenzt und daher tolerierbar. Auch hielt sich die Lautstärke meist in Grenzen. In Einzelfällen, wenn z.B. Bungalows in unmittelbarer Nähe bearbeitet wurden und wir dies als störend empfanden, genügte ein Wort und die Arbeiten wurden eingestellt. Insofern möchte ich mich nicht beklagen. Nun ja, es war Nebensaison und kaum Gäste auf der Insel. Trotzdem möchte man seinen Urlaub in Ruhe geniessen.


Schraubenpalme  Dhoni im Hafen  Tauchdhoni unterwegs


Wetter

Trotz Regenzeit hatten wir nur vier echte Regentage in drei Wochen. Zu Beginn, bei Vollmond, war die beste Zeit, viel Sonne und windstill, ideal zum Schnorcheln und Fotografieren. Nach zwei Wochen, bei Neumond, war es wieder sonnig, aber nun windig. Nun war auch das Meer unruhiger. Dazwischen lagen bewölkte und auch verregnete Abschnitte. Für tropische Verhältnisse war es meist recht angenehm, nicht zu heiss und auch die Luftfeuchtigkeit hielt sich in Grenzen.


Ebbe und windstill  Weltuntergang  Sonne satt


Bungalows

Wir bekamen unseren Wunschbungalow mit Nummer 30 und waren damit sehr zufrieden. Von der Terrasse hatten wir direkten Blick auf das Meer und unsere Liegen unter einer Palme. Der Bungalow war zwar nicht neu, aber auch nicht so abgewohnt, wie oft berichtet wird. Generell werden die Bungalows sukzessive renoviert. Neben dem Bett mit Moskitonetz waren ein Kleiderschrank, eine große Kommode, ein Flach-TV (mit Einschub für SD-Karte) und eine kleine Sitzgruppe vorhanden. Das Bad ist geschlossen, verfügt aber über ein Fenster. Die Klimaanlage war gut und leise, der Kühlschrank dagegen etwas lauter. Den Ventilator haben wir nicht benutzt. Zur Ausstattung gehören ein Schirm, ein Föhn, ein Wasserkocher, Tee und Kaffeepulver, die Minibar und zwei Bademäntel. Zum Bungalow gehören ein Liegestuhl, eine Bank und ein Tisch auf der Terrasse sowie zwei Strandliegen. Handtücher für Bad und Strand wurden täglich gewechselt.


Gartenarchitektur  Bett mit Moskitonetz  Unser Bungalow


Publikum

Zu Beginn unseres Urlaubs hielten sich circa 25 Gäste auf Madoogali auf, meist Deutsche und Italiener. Am Ende der ersten Woche waren nur noch 8 Gäste auf der Insel! Wir mussten uns immer öfter anhören: "Ihr macht dann das Licht aus." Laut unserem Kellner sollten wir tatsächlich ab Anfang Juni, d.h. die Hälfte des Urlaubs, allein auf der Insel sein und nach uns würde niemand mehr kommen und die Insel sei dann leer.

Genau in dieser Phase der Touristenarmut kam unverhofft hoher Besuch: der Maledivische Präsident. Dies war dem Umstand zu verdanken, dass der Inselbesitzer der Innenminister der Malediven und ein guter Freund des Präsidenten ist. Während seines Aufenthalts kreuzte ein Schiff der Küstenwache vor der Insel. Bodyguards und Mitarbeiter belegten einige Bungalows. Es war schon ein besonderes Erlebnis, als der Präsident der Malediven in Shorts und T-Shirt nur wenige Tische von uns entfernt sein Frühstück einnahm.


Veli Café  Bar Aussenbereich  Unser Strandplatz


In den folgenden Tagen füllte sich die Insel wieder, zeitweise waren sogar über 40 Gäste vor Ort. Es ist mir ein besonderes Anliegen zu erwähnen, dass darunter sehr nette Russen, sehr ruhige Italiener und extrem unauffällige Chinesen waren. Auch waren Ungarn, Inder und später auch wieder Italiener und Deutsche auf Madoogali zu finden. Zum Zeitpunkt unserer Abreise waren noch 32 Urlauber da, aber es ging schon wieder abwärts...

Service

Am Service gab es nichts auszusetzen. Unser Roomboy machte seinen Job unauffällig, aber gut. Wir sind ihm selten begegnet. Unser Bungalow war immer sauber. Wir hatten keine einzige Kakerlake in drei Wochen. Unser sehr junger Kellner Imran war stets freundlich und konnte uns nach ein paar Tagen die Wünsche von den Lippen ablesen bzw. diese antizipieren. Großes Lob. Die Jungs von der Reception reagierten auf Wünsche und Reklamationen sofort. Auch die Crew der Bar, Siva & Co., waren immer freundlich und aufmerksam.

Verpflegung

Trotz teils geringer Besucherzahl hatten wir immer ein Buffet. An einer Grillstation gab es täglich zwei Gerichte, oft leckeren Fisch und zusätzlich Lamm, Beef oder Hühnchen. Für die täglich abwechselnde frische Pasta stand eine eigene Station zur Verfügung. Auch gab es jeden Tag ein Curry-Gericht, eine Sorte Gemüse, indische Gerichte, aber auch mal Lasagne. Als Zutaten wurden Reis (mitunter verschiedene Varianten), teils auch Folienkartoffel, Kartoffelbrei, Pommes Frites, Papadam, Fladen etc. angeboten. Auch gab es täglich eine Suppe, verschiedene Salate und Desserts sowie frische Früchte. Wir waren mit der Auswahl und der Qualität der Speisen zufrieden.


Frühstücksbuffet  Restaurant Aussenansicht  Im Restaurant


Zum Frühstück haben wir meist frisch zubereitete Omelettes oder Spiegeleier und anschließend Muffins, Croissants oder süsse Teilchen und natürlich wieder frische Früchte wie Papaya, Ananas, Melone oder Passionsfrucht gegessen. Außerdem wurden verschiedene Brotsorten, Müsli, Joghurt, Marmeladen, Käse, Wüstchen, Speck, gegrillte Tomaten, Mas Huni und mehr angeboten. Als Getränke gab es Kaffee oder Tee an den Tisch sowie jeweils zwei Säfte zur Auswahl.

Hausriff / Schnorcheln

Das Hausriff von Madoogali ist sehr schön und theoretisch komplett zu umschnorcheln. Allerdings ist der Weg sehr weit und an manchen Stellen bildeten sich auch ordentliche Wellen. Ich habe bei einem Schnorchelgang maximal die Hälfte geschafft. Bei Ebbe gibt es zudem nur einen Ein- und Ausstieg, über den Hafen. Bei Bungi Nr. 5 ist noch ein Zugang, bei dem man aber zuletzt doch über das Riff muss, bei extremer Ebbe nicht zu empfehlen. Bei Flut dagegen ist es für einen geübten Schnorchler kein Problem über das Riff zu gelangen. Es gibt einige Schildkröten, Weissspitzenriffhaie, Alderrochen, einen Napoleon und viele Rifffische zu sehen. Im Hafen waren zeitweise viele Sepien zu finden.


Schildkröte  Weissspitzenriffhai  Sepia


Tierisches

Wie uns bereits von Velidhu bekannt, gibt es auch hier viele Weißbrust-Kielrallen. Es ist ein besonderes Spektakel, wenn zwei dieser Tierchen sich begegnen. Zusammen mit den Krähen, den Indischen Koels und den Flughunden konnten sie ein ziemlich lautes Konzert anstimmen. Dies war schon hörenswert, allerdings nicht unbedingt morgens um 6:00 Uhr. Leider sind die Tiere aber Frühaufsteher. Ansonsten gibt es natürlich viele Schönechsen und Krabben, Einsiedlerkrebse und manchmal auch einen Fischreiher. In einem Freigelände werden vier Kaninchen gehalten, darunter ein Albino. Gleich daneben befindet sich eine Voliere mit Wellensittichen, kleinen Papageien, einer exotischen Taube und kleinen Vögeln mit orangefarbenen Bäckchen.


Schönechse  Kaninchen  Weißbrust-Kielralle


Ausflüge

Eigentlich Fehlanzeige! Und dies drei Wochen lang. Generell werden nur wenige Ausflüge angeboten: Besuch einer Fischerinsel, Ausflug zu einer unbewohnten Insel sowie Nachtfischen. Ich kann gar nicht sagen, ob in unseren 3 Wochen überhaupt eine Tour zustande kam, da doch kaum Leute auf der Insel waren.


Manta  Dhoni  Riff mit Neonfuesilieren


Ich bin zweimal mit der Tauchschule, die ebenfalls chronisch unterversorgt war, zu einer Manta-Tour aufgebrochen. Das erste Mal konnten wir mit einigen Mantas schnorcheln, allerdings bei schlechter Sicht und meist auch in einiger Entfernung. Das zweite Mal haben wir leider nur einen Manta vom Boot aus gesehen und sind dann zum Schnorcheln an das Riff einer unbewohnten Insel gefahren, das keinesfalls besser war als das Riff von Madoogali. Es war trotzdem eine Abwechslung. Und es gibt eben keine Manta-Garantien!

Unterhaltung

Das für mich Positive vorweg: es war nichts los! Keine Animation und kein tägliches Rahmenprogramm. Einmal gab es auf besonderen Wunsch einen Disco-Abend, an dem einer der Russen seinen Geburtstag feierte. Ich selbst habe davon allerdings im Bungalow nichts mitbekommen. Der einzige angekündigte Programmpunkt war dienstags ein Video der Tauchschule. Dieses habe ich in der ersten Woche noch nicht geschaut und damit meine Chance vertan. Denn in den folgenden beiden Wochen kam der Film nicht mehr. Die Angestellten schienen im Stuff-Bereich an einigen Tagen ihr privates Boduberu abzuhalten. Die Trommeln waren bis in die Bungis zu hören; kurz nach 22:00 Uhr war aber auch dort Feierabend.


Lange Schatten  Bar Dhoni  Sunset


Eine Besonderheit in der Bar: es gibt Weizenbier, Erdinger Weissbier zu 7 Dollar. Weizenbier hatte ich in den ganzen Jahren zuvor auf den Malediven noch nirgends bekommen. Aber auch das günstige Bintang Bier (zu 4 Dollar) aus Indonesien war gar nicht schlecht.

Das Veli Cafe hatte nur nachmittags geöffnet (Happy Hour). Um 19:00 Uhr gab es hier noch die (fast) tägliche Haifütterung, bei der viele Ammenhaie und ein Stachelrochen (ohne Schwanz bzw. Stachel) anwesend waren.

Ein SPA ist auch vorhanden und soll sehr gut sein. Ich selbst habe es aber nicht ausprobiert.

Gesamturteil

Madoogali ist eine sehr schöne kleine Malediveninsel, auf der man seine Ruhe hat, keine Schuhe braucht, gut schnorcheln und die Seele baumeln lassen kann. Auch bei "kleiner Besetzung" war das Buffet immer ausreichend bestückt und qualitativ gut. Die Bungis sind nicht neu, werden aber sukzessive renoviert und sind durchaus besser als ihr Ruf. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist angemessen.

Liebe Grüße sende ich auf diesem Wege nach Berlin, nach Hessen (irgendwo Nähe Frankfurt) und nach "Norden" (Flug ab Düsseldorf) - Ihr wisst schon!

Jimmy


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Es gibt Wichtigeres im Leben,
als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
<Mahatma Gandhi, indischer Freiheitskämpfer>