Reisebericht

Angaga

Ari-Atoll / Malediven
08. - 30. Juni 2005


Angaga2005


Dieser Reisebericht ist keine Faktensammlung, sondern er gibt mein subjektives Empfinden und meine Meinung wieder. Daher sollte man mehrere Berichte lesen und sich auch anderweitig informieren, um ein objektives Bild zu erhalten.

Anreise

   


Wieder einmal flogen wir mit Thomas Cook. Die Fluggesellschaft hat sich für uns bewährt. Direktflug und genügend Beinfreiheit. Eine Sitzplatzreservierung ist aber inzwischen fast unumgänglich, wenn man schöne Fensterplätze möchte. Ankunft pünktlich morgens gegen 09:00 Uhr in Male. Nach dem Empfang der Koffer ging es zum zuständigen Schalter des Veranstalters bzw. der Insel und direkt weiter zum Einchecken bei Maldivian Air Taxi. Der inzwischen bekannte Weg führte uns auch diesmal per Bus quer über die Rollbahn des Flughafens. Die folgende Wartezeit war sehr kurz, dafür aber erstmals in klimatisierten Räumen. Dann gingen wir zu unserem Wasserflugzeug. Kaum eingestiegen nahmen wir das übliche Schweiss-Bad, denn die Flieger standen wie immer in der Mittagssonne der Malediven. Erst im Laufe des folgenden Flugs merkte man, dass die Klimaanlage auch funktionierte. Übrigens: Die an den Sitzen befindlichen Notfallblätter eignen sich hervorragend als Fächer! Nach einem schönen, aber lautem Flug erreichten wir Angaga. Es folgte der kurze Bootstransfer von der Anlegestelle des Fliegers zur Insel und der obligatorische Fruchtcocktail in der Bar.

Die Insel

   


Wir konnten 3 sehr schöne Wochen im Juni auf Angaga verbringen. Wir hatten nur sehr wenige Regentage, überwiegend in der 2. Woche. Die Insel ist mit 170 x 350 Metern nicht gerade klein, aber man empfindet sie auch nicht als gross. Insgesamt ist Angaga doch recht grün mit einigen Kokos- und auch Schraubenpalmen. Scaevola- und andere Büsche sind ebenfalls vorhanden. Im Inselinnern befindet sich abgeschirmt der Stuffbereich.

Der Strand ist im Juni auf der Riffseite breiter, Wind kommt dann von der Lagunenseite. Auf der Riffseite ist es eher windstill. Auf der Lagunenseite in der Nähe der Wasserbungalows gibt es ein paar Korallenplatten. Es gibt genügend schattige ruhige Plätze für die Liegen, genug Strand, ein passables Hausriff, auch eine kleine Lagune und vor allem Ruhe. Die Liegen sind ohne Auflagen. Aber gepolstert mit Strandhandtüchern waren sie durchaus erträglich. Merkwürdigerweise haben mir mit der Zeit die Füsse geschmerzt. Als Alternativ-Polsterung werden gerne Luftmatratzen genommen. Der Generator war zwar auch zu hören (leises Brummen), ist aber kaum wahrzunehmen und hat nicht weiter gestört. Nachts hatten wir die Klimaanlage an; die ist um einiges lauter als der Generator. Je nachdem, ob Wind geht oder nicht und wo man sich gerade aufhält, kann man manchmal die Müllverbrennung wahrnehmen. Bei uns etwa an 3 oder 4 von 21 Tagen. Sollte dies stören, ist es überhaupt kein Problem, seinen Liegestuhl ein paar Meter weiter zu bewegen. Am Strand ist eh meist genug Wind, da merkt man gar nichts.

   


Das Restaurant wie auch die Main-Bar und die Rezeption sind alle im offenen Baustil erstellt, immer wieder sehr angenehm. Bei Regen und Sturm werden lediglich einige Planen heruntergelassen, bei Sonnenschein geniesst man den Ausblick.

Gegen Moskitos wird mehr oder weniger regelmässig gesprüht. Dann steht in der Rezeption ein Warnschild, dass man zu dem Zeitpunkt die Klimaanlage abschalten sollte - nur meist liest es keiner.

Bungalows

   


Der Bungalow war sehr schön, ein grosser Wohnraum mit Bett und kleiner Sitzgruppe sowie ein offenes Bad. Ein Hintereingang mit vorgelagerter Fussdusche führt in das Bad. Innen gab es einen "begehbaren Kleiderschrank". Eine Klimaanlage ist vorhanden, ein Ventilator nicht. Ein Strom-Adapter war bei uns im Bungi vorhanden (ich glaube sogar zwei). Diese waren bereits genutzt durch Nachttischlampe oder Kühlschrank, aber es war möglich, weitere Geräte anzuschliessen. Ich habe meine Akkus daran aufgeladen. Aber ein Ersatzadapter kann nicht schaden, freie Steckdosen habe ich aber nicht gesehen...

Ausserdem gibt es einen Fernseher mit einigen internationalen Kanälen, z.B. italienische und asiatische sowie zeitweise ein deutscher Kanal. Auch ein Sportkanal war dabei. Ich habe allerdings in 3 Wochen nur 2 mal für 5 Minuten den Kasten angestellt.

Die drei doppelstöckigen Bungis auf der Insel sind nicht für 4 Personen ausgelegt, sondern nur ein etwas grösserer 2er Bungi. Wenn man einen will, einfach an der Rezeption sagen. Ob sie besser sind als die übrigen Bungis weiss ich nicht. Optisch stören sie das Landschaftsbild nicht.

Service

Unserem Roomboy danken wir hiermit vielmals für den guten Job. Anfangs stand er zwar immer dann auf der Matte, wenn wir im Bungi waren. Aber nach einer freundlichen Bitte, zu einer anderen Zeit das Zimmer zu machen, habe ich ihn eigentlich im ganzen Urlaub nicht mehr gesehen. Und das Zimmer war immer sauber, das Bett künstlerisch gefaltet, die Minibar prompt gefüllt. Es gab keinen Grund zu Reklamationen. Was will man mehr.

Auch der Tischkellner im Restaurant war stets höflich und korrekt. Dass er nicht sehr kommunikativ war, sehe ich nicht als Minuspunkt. Insofern gab es auch hier nichts auszusetzen.

Verpflegung

   


Die Verpflegung war vielseitig und gut. Es gab täglich eine Suppe, ein Currygericht (einmal pro Woche gab es mehrere), Gegrilltes (Fisch oder Huhn) und weitere Hauptspeisen. Auch Garnelen, Muscheln und Tintenfisch waren zu finden, was nicht selbstverständlich ist für die Males. Zusätzlich waren ein Salat-Buffett und ein Dessert-Buffett mit diversen Kuchen, Puddings, Mousse, Cremes und Obst vorhanden. Zum Abschluss gab es Tee oder Kaffee.

Das Frühstück war ebenfalls mehr als ausreichend. Eier in diversen Varianten (Omelette, Spiegeleier, etc.) wurden frisch zubereitet. Brote, Kuchen, Obst, Müsli, Joghurt usw. gab es in ausreichender Form. Zwei Säfte, Kaffee, Tee sorgten für die Flüssigkeitszufuhr.

Ein Glas Hauswein (weiss, rot oder rose) bekam man auf Angaga für 2$ (+10% Service) - als Special Offer! Mein Eindruck ist, dass Wein inzwischen auch auf den Malediven bezahlbar geworden ist. Vor 10 Jahren war das noch anders.

Die Abwechslung beim Essen ist ein heftig diskutiertes Thema zu Angaga. Da ich nur HP hatte, waren die Wiederholungen nicht so stark fühlbar wie bei VP, da mittags und abends wohl auch kein grosser Unterschied am Buffet zu verzeichnen war. Generell ist das tägliche Angebot am Buffet aber recht gross, daher ist auch der Wiederholungseffekt grösser als auf anderen Inseln. Aber man muss ja nicht jeden Tag 10 Hauptspeisen essen, oder?

Wir waren froh, nur Halbpension gebucht zu haben, sonst hätten wir wohl einiges zugenommen. Für mich war das Essen gut und die Auswahl zufriedenstellend, aber nach 3 Wochen habe ich mich auch wieder auf anderes gefreut. Das Essen ist für eine 4-Sterne-Insel okay, aber nicht überragend.

Hausriff / Schnorcheln

   


Das Hausriff ist relativ fischreich. Man sieht alle Korallenfische und auch einige Schwärme. Die Korallen sind langsam auf dem Wege der Besserung. Mit den Riffen von Vilamendhoo und Fihalhohi kann das Angaga-Riff aber nicht mithalten. Grossfische blieben weitgehend unsichtbar; ich habe nur wenige Schwarzspitzenriffhaie gesehen. Aber viele Schildkröten (so viele gab's sonst nirgends) und Zackenbarsche, Makrelen, Schnapper, Muränen und ähnliches sind zu finden. Auch ein Krakenpärchen war zu Gast. Leider habe ich wieder keinen Manta gesehen. Das ganze Riff kann beschnorchelt werden, es gibt nur wenig Strömung. Im Bereich der Sunsetbar ist das Riff allerdings recht weit weg vom Strand; hier war auch der meiste Wellengang.

Im Juni ist das Wasser stark mit Plankton angereichert. Darunter leidet natürlich die Sicht! Ausserdem hatten viele Leute (mich eingeschlossen) hierdurch starke Ohrenprobleme. Trotz Ohrentropfen und Ausspülen mit sauberem Süsswasser nach dem Schnorchelgang konnte ich nicht verhindern, dass ich zweimal mehrere Tage lang Probleme hatte (übrigens das erste Mal in 7 Maledivenurlauben).

Alle Taucher, die ich getroffen habe, waren zufrieden oder sogar begeistert. Das Hausriff scheint für Taucher besser zu sein als für Schnorchler, zumindest wurde es sehr gelobt. Es gibt unten wohl mehr interessante Korallen, Höhlen und Fische als an der Oberfläche. Es wurde sogar ein Manta gesichtet (in der 2. Woche). In der Nähe (nicht am Hausriff) haben Taucher sogar im Juni einen Walhai angetroffen. Kritik an der Tauchbasis habe ich vor Ort nicht gehört.

Ausflüge

   


Auf Angaga werden die üblichen Ausflüge angeboten. Darunter auch ein ganztägiges Island-Hopping incl. BBQ. Dies führte uns nach Mirihi und Mandhoo (Einheimischeninsel) sowie auf eine unbewohnte Insel. Den Schnorchelausflug habe ich zweimal mitgemacht. Für mich als Schnorchler ist es immer eine willkommene Abwechslung, auch einmal andere Riffe zu sehen.

Besucher

Die Insel war nicht ausgebucht, aber auch niemals leer. Doch durch die Grösse der Insel war es letztlich angenehm. Nur am Buffet musste man sich manchmal in einer Schlage anstellen und etwas warten. Ansonsten hatte man immer ausreichend Ruhe. Es gibt wohl viele Stammgäste auf Angaga. Wir haben ein Paar kennen gelernt, die bereits 16 x auf Angaga waren, ausserdem war da noch ein Schweitzer dort, der 4 Wochen auf Angaga verweilte und bereits zum 25. Mal !!!! auf Angaga war. Ausserdem waren jede Menge Honeymooner auf der Insel.

Ich hatte nachgefragt, ob der Tsunami Auswirkungen auf die Buchungen hatte. Denn auch die Flieger (Hin- und Rückflug) waren nicht ausgebucht! Die Antwort war: generell ist auf den Malediven ein Besucherrückgang zu verzeichnen, auf Angaga aber - auf Grund der vielen Stammgäste - nicht.

Neben Deutschen, Österreichern und Schweizern waren auch einige Japaner anzutreffen. In der letzten Woche waren wir im Restaurant weitgehend von Japanern umzingelt.

Unterhaltung

Zweimal in 3 Wochen kam eine maledivische Band vorbei, die bis Mitternacht gespielt hat. Ansonsten war tote Hose. Mehr Unterhaltung gab's wirklich nicht. Die haben wir uns dann selbst gemacht.

   


Gesamturteil

Angaga ist eine Top-Insel im Viersternebereich. Sie ist relativ klein, eine Barfuss-Insel, hat ein schönes Hausriff, schöne Sandstrände, so gut wie keine Abendunterhaltung/Animation, ist ruhig, die Verpflegung gut, aber letztlich Geschmacksache, die Bungis sind okay. Mir persönlich hat die Insel gut gefallen.

Einen schönen Gruss an Onkel Joe & Geli, Janine & Didi, Tina & Peter, Jürgen & Anika, die zwei Berliner und alle anderen, die wir kennen gelernt haben!

Jimmy


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Wenn man beginnt, seinem Passfoto ähnlich zu sehen,
sollte man in den Urlaub fahren.
<Ephraim Kishon, israelischer Schriftsteller>